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Berliner Senat schafft Inklusion und Diversität in der Kultur ab – Wir fordern Teilhabe für alle!

02.12.2024 13:15

 

Die Sparmaßnahmen des Berliner Senats treffen den Bereich Inklusion und Diversität unverhältnismäßig stark – nämlich mit Kürzungen von 100 Prozent. Damit schafft der Senat die Inklusion und Diversität in der Kultur ab!

Der Diversitätsfonds (IMPACT-Förderung) wird gestrichen. Daraus wurden in den letzten 5 Jahren unzählige Projekte von Tauben und behinderten Künstler*innen gefördert. Kein anderer Fördertopf hat so viel selbstbestimmte Arbeit ermöglicht von Künstler*innen, die bisher aus der Kulturförderung ausgeschlossen waren und auf den Bühnen nicht vorkamen.

Die Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung wird abgeschafft, das 2017 gegründete Projektbüro für Diversitätsentwicklung „Diversity Arts Culture“ geschlossen.

Ihre Arbeit in der Beratung und Weiterbildung für Künstler*innen und Institutionen zum Abbau von Barrieren ist für Berlin und darüber hinaus unverzichtbar.

Die Diversitätsoffensive wird gestrichen. Sie fördert seit 2022 Referent*innenstellen für Anti-Diskriminierung und Diversitätsentwicklung an verschiedenen Berliner Institutionen, um den Abbau von Barrieren für marginalisierte Communities voranzutreiben.

Die allgemeinen Kürzungen bei den Theatern und anderen Kulturinstitutionen bedeuten, dass viele der erst in den letzten Jahren eingeführten Barrierefreiheitsmaßnahmen für Kulturschaffende und Publikum wegfallen werden.

Das ist ein Kahlschlag, der behinderte, Taube und chronisch kranke Künstler*innen massiv trifft, ebenso wie Künstler*innen, die von Rassismus, Antisemitismus, Trans- und Interfeindlichkeit oder weiteren Diskriminierungen betroffen sind. All diese Kämpfe sind intersektional. Deshalb brauchen wir eine breite Solidarität von uns allen gegen diese Sparmaßnahmen.

Hier wird nicht nur Diversität und Inklusion niedergemäht, sondern auch eine konservative Kulturpolitik umgesetzt, die keine plurale Gesellschaft will. Das kommt ausgerechnet von Kultursenator Joe Chialo, der sich gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Fahnen schreibt!

2007 hat Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet. In der Umsetzung sind wir noch immer weit hinterher. Die beschlossenen Kürzungen werfen uns wieder auf Null zurück.

Teilhabe ist kein Geschenk in guten Zeiten. Die Pflicht, allen Menschen Zugang zu Kultur zu ermöglichen, als Künstler*innen und als Publikum, gilt weiter. Wir fordern Teilhabe für alle!