Alices Traum zwischen Welten driften
Auf schönen Rasenbänken saßen Blumengestalten, die ernstlich miteinander redeten. Durch die labyrinthähnliche Hecke erschienen lauter weiße Hasen und schon fragt man sich: in welcher Traumwelt bin ich gelandet? Wessen Traum stellt Lewis Carrolls Vision auf den Kopf? Und setzt er die Sphären des Tag- und Nachtbewusstseins gegeneinander?
Alices Traum spielt mit solchen Gedanken und gibt sie in die Hände der Thikwa-Darsteller. Diese Tanztheater-Produktion greift nicht allein eine urkindliche Neugierde (Juan Miró: ich glaube nicht daran, daß man einem Berg mehr Bedeutung geben sollte als einer Ameise) auf, sondern beleuchtet eine altmodische Welt, die aus starren Regeln und Repressionen besteht. Es entstehen abstrakte Bilder mit den vertrauten Figuren aus Alice im Wunderland und öffnen neue Aspekte. Mittels Sound, Sprache und Bewegung choreographiert Timothy Golliher Schattengestalten, die die Spannung in einem Spiegelbild einfangen.
Premiere 2006, (Einladung No Limits Festival 2006, Berlin.)