Umtausch ausgeschlossen eine Stückentwicklung von Martina Couturier mit Theater Thikwa
... das ist eine ganz und gar kunstvolle, freudvolle Auseinandersetzung. Und das auch noch mit toller jazziger Live-Musik. "Vom Umtausch ausgeschlossen" - Note: sehr gut.
Ein Paket wird geliefert. Der Inhalt: Körperteile, die zusammengehören, aber nicht als Ganzes funktionieren. Im Mittelpunkt des Spiels steht eine fast menschengroße Figur. Wird sie geführt, erlangt sie Persönlichkeit. Wird sie erforscht, entsteht Verfremdung, die zu neuen Fertigkeiten führt. Als Objekt bietet sie eine Projektionsfläche, die zu unbefangener Untersuchung einlädt. Das kann verstörend sein, kann zu ungewöhnlichen, grenzüberschreitenden Situationen führen, bringt aber neue, wandelbare Möglichkeiten ins Spiel. Können wir Mängel als Inspiration für unkonventionelle Lösungen nutzen? Können wir durch Kooperationen Defekte überbrücken und ungewöhnliche Lebens- und Bewältigungsstrategien entwickeln? Eine performative Begegnung von Objekten und Spielern mit unausgesprochenen Übereinkünften, Wortkaskaden, Grenzverschiebungen und seltsamen Rettungsmanövern, begleitet von Live-Jazzgesang.
Im Stück gibt es ein Paket.
Darin sind verschiedene Körperteile.
Der Mittelpunkt vom Stück ist eine Figur so groß wie ein Mensch.
Alle Körperteile sind einzeln.
Aber sie funktionieren nicht als Ganzes.
Mit den Körperteilen wird gespielt.
Arme und Beine werden ausgetauscht.
Die Figur ist auch oft nicht ganz.
Manchmal sieht man nur den Oberkörper der Figur.
Ein andermal nur die Beine.
Die Schauspieler:innen und die Figur treffen sich immer wieder.
Die Figur will nämlich dazu gehören.
Die Schauspieler:innen sprechen mit der Figur.
Die Figur wird auch berührt.
Mal ist das ganz zart, mal ist es gruselig, mal ist es traurig.
Meistens ist das aber witzig.
Es wird auch getanzt und es gibt spannende Live-Musik.